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2021: Keller unter Wasser/Wasserrohrbruch Pumparbeiten

2020: Schwierige Traktorbergung in den Weingärten Bild

2018: Schuppen- bzw. Scheunenbrand in Neu-Guntramsdorf Bild

2017: Tierrettung Entenküken in Schacht gestürzt Bild

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2008: Türöffnung in der Rohrgasse

2006: TUS-Alarm bei Firma TVS

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2 Guntramsdorfer Feuerwehrmänner zur Schulung in Holland (26.05.2008)

Rotterdam zählt eigentlich nicht mehr unbedingt zu unserem Einsatzgebiet. Und doch wurden zwei unserer Kameraden OLM (Oberlöschmeister) Michael Schinko (Gruppenkommandant) und LM (Löschmeister) Alexander Hornik (Sachbearbeiter-Atemschutz + Gruppenkommandant) am 26. und 27. Mai 2008 zur Brandbekämpfung nach Holland entsandt.

Und zwar, um bei einem Kurs im FALCK RISC (Rotterdam International Safety Center) Schulungszentrum Strahlrohrtechniken, Brandbekämpfung im Innenangriff, Industriebrandbekämpfung und Flashovertaktik zu trainieren.

Der Bericht:

Tag 1:
Eintreffen der Teilnehmer (2 Mann FF Guntramsdorf, 2 Mann FF Vösendorf, 5 Mann aus Deutschland) im Trainingszentrum.

Kurze Einführung und Sicherheitsunterweisung durch den Instructor Marc van Hoof und seinen Assistenten Joost Eerland, die uns an beiden Tagen bei den Trainingseinheiten zur Seite standen.

Ausfassen der Einsatzbekleidung (Helm, Gummistiefel, Arbeitsoverall dünn, Einsatzoverall KW 80!!!, Handschuhe, Atemschutzgeräte -300 bar Composite / Überdruck, Atemschutz Maske, Funkgerät und Handlampe) Anschließend ging es direkt zu den ersten zwei Einsatzszenarien: "Wohnungs bzw. Kellerbrand mit vermissten Personen". Diese Übungen wurden in 4 bzw. 6 Holzbefeuerten Seeconainern durchgeführt.
Die besondere Herausforderung bestand darin, dass nun Personen miteinander arbeiten mussten, die aus verschiedenen Ländern kamen, unterschiedliche Taktiken anwendeten und sich nicht kannten. Sofort nach der ersten Übung wurde eine Nachbesprechung mit Lagedarstellung durchgeführt. Dadurch ergab sich die Möglichkeit bei der nächsten Übung die Erkenntnisse sofort anzuwenden.

Die Ausbildungsschwerpunkte am Nachmittag:

richtige Rohrführung
"einfangen" von Flammen zur Rettung von Personen
Arbeiten im direkten Gefahrenbereich
Teamwork innerhalb der Atemschutztrupps
Zusammenspiel von Angriffstrupp und Sicherungstrupp
Schutz von gefährdeten Objekten


Tag 2:

Flashover Training
Auch hier hatten wir, bevor es richtig heiß wurde eine intensive Theorieschulung.

Themen:

Flashoverarten (Magerer FO, Fetter FO, Heiss - Fetter FO, und verzögerter FO = Back Draft)
Mischungsverhältnisse der Explosionsgrenzen
Löschangriffe
Einschätzen von Risiken
Zündquellen
Überlegungen bei Ankunft an der Einsatzstelle

Im Anschluss konnten wir uns in der Übungsanlage von der Gewalt eines Flashovers selber ein Bild machen, denn Marc van Hoof heizte uns dort so richtig ein. Zur eigenen Sicherheit mussten wir am Boden sitzend verharren. Als Marc die Türe zum Brandraum öffnete quoll dichter grau schwarzer Rauch bis auf Bodennähe. Das Feuer saugte förmlich den im Container befindlichen Sauerstoff an. Nach 5- 20 Sekunden fingen die Wände des Containers an zu zittern (vergleichbar mit einem Erdbeben) und aus dem Brandraum konnte man deutlich ein Rumoren und Grollen vernehmen. Kurz darauf schoss eine Feuerwalze mit enormem Druck über unsere Köpfe hinweg. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn wir uns auf selber Höhe mit dem Brandraum aufgehalten hätten. Noch dazu kommt, dass in diesem Container lediglich 12 Holzpaletten verheizt wurden, und bei weitem nicht die Brandlast eines voll eingerichteten Wohnzimmers vorhanden war.

Danach hatten wir die Möglichkeit selber auszuprobieren, einen Flashover mittels Innenangriff rechtzeitig zu verhindern, bzw. Ihn in den Griff zu bekommen. Marc meinte nur grinsend "Es ist eure party". Das hat er übrigens an den 2 Tagen sehr oft gesagt J So viel sei an dieser Stelle gesagt "In den Griff bekommt man ihn nicht!!!! Ein FO lässt sich nicht aufhalten wenn er einmal draußen ist. Für die Einsatzkräfte ist es darum von höchster Wichtigkeit die Vorzeichen eines Flashovers deuten zu können, und anschließend die taktisch richtigen Maßnahmen zu treffen!!"

Die Erkenntnisse aus diesen zwei Tagen werden zukünftig bei unseren Übungstätigkeiten und Schulungen einfließen, damit wir in Guntramsdorf niemals in die Situation kommen, dass Kameraden durch einen Flashover verletzt oder sogar getötet werden.

Ein besonderer Dank gilt auch den Kameraden der FF Vösendorf OBI Karl Paul für die Unterstützung bei der Organisation im Vorfeld, BM Reinhard Gröbner und HLM Manfred Kiraly für die hervorragende fototechnische Unterstützung während des Aufenthaltes in Rotterdam.