Bekanntlich feierte die FF Guntramsdorf 2022 ihr 150jähriges Bestehen. Das für Mai des Vorjahres geplante große Fest konnte jedoch wegen der damals geltenden COVID19-Bestimmungen nicht durchgeführt werden…

Blaulichtparty

Nun war es aber so weit: Nach wochenlanger Vorbereitung startete die Veranstaltung am Freitag mit der „Blaulichtparty“! Zahlreiche – vorwiegend „jüngere“ – Besucher stürmten das vor dem Feuerwehrhaus aufgebaute Zelt und feierten bei der von DJ Stefan (an dieser Stelle herzlichen Dank für deinen grandiosen Einsatz) handverlesenen Musik bis in die frühen Morgenstunden.

Damit brachten sie das Serviceteam rund um Christoph Zazel-Gausterer an seine Grenzen. Alles egal; Hauptsache der Event war ein voller Erfolg und alle erinnern sich gern daran zurück!

Kinderprogramm und Livemusik

Am Samstagnachmittag fand das Fest zunächst mit einer Kinderveranstaltung seine Fortsetzung: Bei insgesamt acht Stationen stellten die Kinder ihre Kreativität und Geschicklichkeit unter Beweis. Außerdem konnten sie sich ein Polizeiauto und -motorrad aus nächster Nähe ansehen. Highlight war natürlich das HLF (Hilfeleistungsfahrzeug, "Tank2") der FF Guntramsdorf.

Betreut wurde der Stationsbetrieb samt Fahrzeugbesichtigung von der Feuerwehrjugend sowie von der "Kinderpolizei" und den "Kinderfreuden". Herzlichen Dank an die beiden Organisationen für ihre Unterstützung!

Kurz nach 18.00 Uhr begann mit dem Bieranstich – vorgenommen von Bürgermeister und Feuerwehrkamerad Robert Weber – die Abendveranstaltung.

Bei unterhaltsamer Livemusik der Band „Heazbluat“ wurde bis weit nach Mitternacht getanzt, gegessen und getrunken.

Festakt

Der Sonntag begann zunächst um 09.00 Uhr mit einem Festgottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Hudson Lima Duarte, seit geraumer Zeit auch Mitglied der Feuerwehr. Konzelebrant war Feuerwehrkurat Friedrich Vystrcil (bereits seit Jahrzehnten Mitglied der FF Guntramsdorf), der nach seiner Priesterweihe nach Würzburg „ausgewandert“ war, aber sich das denkwürdige Jubiläum „seiner“ Feuerwehr nicht entgehen lassen wollte.

In seiner Predigt betonte Fritz – wie ihn seine FeuerwehrkameradInnen nennen – eine nicht unwesentliche Parallele zwischen dem Christentum und der Tätigkeit bei der Feuerwehr, nämlich den Dienst am Nächsten. Und mit einem Schmunzeln ließ er nicht unerwähnt, dass ihn so mancher Arbeitskreis, so manches Gespräch in seiner Pfarre an seine Zeit in der FF erinnere.

Nach der Messe hielt Kommandant Roman Janisch eine kurze Rede, in der er u.a. den Mitgliedern für ihre permanente Einsatzbereitschaft – insbesondere in den vergangenen Pandemiejahren - dankte und dabei die rund 14.000(!) Einsätze, welche die FF Guntramsdorf seit 1872 geleistet hatte, nicht unerwähnt ließ.

Dann stellte Ehrenbrandrat Robert Moser die erste Chronik über die FF Guntramsdorf (1872 – 2022) vor. In mehrjähriger akribischer Arbeit hatte er als Verfasser derselben Daten und Fakten gesammelt und zu einem 400 Seiten umfassenden Buch zusammengestellt.

Moser dankte allen, die ihn dabei unterstützten, vor allem Julia Marx für die „Übersetzung“ unzähliger Texte in Kurrentschrift, Martin Stundner für die technische Umsetzung sowie Alexander Hornik für Layout, Gestaltung des Covers und Produktion. Last but not least Bürgermeister Robert Weber für die Finanzierung dieses Buches als Bestandteil einer künftigen mehrbändigen Gemeindechronik Guntramsdorfs.

Anmerkung: Weitere Informationen zur FF-Chronik und deren Entstehungsgeschichte gibt es in Kürze.

Es folgte die Angelobung neuer Feuerwehrmitglieder, welche von Kommandantstellvertreter Michael Schinko mit den bekannten Worten „Der Eintritt in die Feuerwehr ist ebenso freiwillig wie der Austritt, dazwischen liegt die Pflicht“ eingeleitet wurde.

Auch einige Ehrungen bzw. Auszeichnungen, welche von der FF Guntramsdorf traditionellerweise sehr sorgsam initiiert werden, standen auf der Tagesordnung. So erhielten das Verdienstzeichen des NÖ Landesfeuerwehrverbandes Klasse 3 in Bronze Günter Drauch, Stefan Galda, Alexander Hornik sowie Martin Stundner und Klasse 2 in Silber Roman Janisch für ihre Verdienste für die Feuerwehr Guntramsdorf.

Weiters erhielt Friedrich Vystrcil die goldene Ehrennadel für seine Verdienste für die Gemeinde Guntramsdorf im Rahmen des Feuerwehrwesens.

Bezirksfeuerwehrkommandant Michael Bruckmüller gratulierte in seiner Rede der FF Guntramsdorf zu ihrem 150jährigen Jubiläum, zähle sie doch damit zu den ältesten Feuerwehren im Bezirk Mödling. Und in Anspielung auf die Predigt vom Feuerwehrkuraten („Es kann auch Einsätze geben, die in unserem Sinn nicht erfolgreich bewältigt werden“) verwies er auf die Ausbildung und die Ausrüstung der FF Guntramsdorf und fügte recht launig hinzu: „Wenn bei uns eine Feuerwehr ein Schadensereignis nicht bewältigen kann, stehen im Bezirk noch rund 3.000 weitere Feuerwehrmitglieder zur Verfügung; und wenn das auch nicht reicht, haben wir in NÖ knapp 100.000, die mithelfen.“

In seiner Doppelrolle als Bürgermeister und Feuerwehrmitglied bestätigte Robert Weber den guten Ausbildungs- und Ausrüstungsstand und zeigte sich nicht zuletzt über die „Zusatzleistungen“ (Stichwort Pandemie) erfreut. Deshalb übergab er als persönliches Geschenk an die Feuerwehr einen Defibrillator, der im Feuerwehrhaus einen geeigneten Platz finden wird.

Zum Abschluss des Festaktes nahm Pfarrer Duarte Lima die Segnung der beiden neuen Feuerwehrfahrzeuge vor: Einerseits eine Elektrofahrzeug, das in erster Linie dem Bediensteten für seine Dienstfahrten dient, andererseits das „HLF3“, welches künftig als erstes Fahrzeug zu Brandeinsätzen ausrücken wird.


Frühschoppen

Den Frühschoppen eröffnete das Blasorchester Guntramsdorf (BOG), das zuvor auch schon den Gottesdienst musikalisch begleitet hatte, in bewährter Form mit bekannten Melodien von Walzer über Polka bis hin zu Big Band-Sound. Später setzte „Heazbluat“ mit Schlagern, Rock’n Roll u.ä. fort.

Daneben wurden den SpenderInnen, die an der Bausteinaktion teilgenommen hatten, kleine Präsente überreicht; auch die neue FF-Chronik fand zahlreiche Abnehmer.

Wieder waren Fahrzeughalle und Festzelt gut gefüllt, und die Gäste blieben bis zum frühen Nachmittag, ehe mit den Abräumarbeiten begonnen wurde, um nach einem schönen Fest die übliche Einsatzbereitschaft im Feuerwehrhaus wieder herzustellen.

An dieser Stelle dankt die FF Guntramsdorf allen Besuchern, Helfern und Spendern, welche auf ihre Weise zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben!

Hier geht es zum "Online-Fotoalbum", von dem auch der Bild-Download möglich ist!

/ps